Helmut Creutz
8. Juli 1923 – 10. Oktober 2017

Stellungnahmen

Wirtschaftswissenschaftler zu Helmut Creutz

"Ich danke den vielen Persönlichkeiten, mit denen und durch die ich die Gelegenheit hatte, mich im Rahmen von Vorlesungen, Vorträgen, Ausarbeitungen und Gesprächen in die Thematik einzufinden. Insbesondere danke ich Helmut Creutz, durch den ich auf die Umverteilungsmechanismen des Zinses aufmerksam gemacht wurde. Durch die Auseinandersetzung mit ihm und seinen Erkenntnissen bin ich zur Entwicklung der Dynamischen Analyse inspiriert worden. Die dadurch gewonnenen Ergebnisse zählen zu den wichtigsten wissenschaftlichen Einsichten meines Lebens."

Prof. Dr. Jürgen Kremer, Wirtschaftsmathematiker, Koblenz.
Aus dem Vorwort seines Buches Grundlagen der Ökonomie – Geldsystem, Wachstum, Zinsen und die Polarisierung der Gesellschaft, Metropolis, April 2012.

"Im Gegensatz zur konventionellen Ökonomie haben Außenseiter wie Helmut Creutz seit langem auf Denkfehler der gängigen Volkswirtschaftslehre und strukturelle Fehlentwicklungen im Ökonomiesystem hingewiesen, wurden jedoch von den recht hochmütig sich verhaltenden Anhängern der gängigen Ökonomielehre nicht ernst genommen. Daher kann er mit Recht sagen: 'Was ist das überhaupt für eine Wissenschaft, in der man – abgesehen von wenigen Ausnahmen – die entscheidenden Ursachen unserer wesentlichen Miseren und Zwänge nicht wahrnimmt und uns ohne gangbare Auswege in die Zukunft entlässt?' Solange diese von Creutz und anderen angesprochenen Denk- und daher auch Konstruktionsfehler im sozialen Leben nicht grundlegend angegangen werden, ist auch keine nachhaltige Lösung der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise zu erwarten."

Prof. Dr. Christian Kreiß, Finanz.- u. Wirtschaftspolitik, Aalen.
Aus Auswirkungen der Finanzkrise auf Spanien (PDF) in horizonte, März 2011.und HISPANORAMA, August 2011.


Aus dem Antrag von Klaus Popp sowie der INWO und CGW auf Verleihung des Right Livelyhood Award 2007 an Helmut Creutz

Auszug aus persönlichen Unterstützungen

"Ich habe Helmut Creutz vor 15 Jahren kennen gelernt und war damals schon tief beeindruckt von der Klarheit seiner Gedanken und Analysen und seinem Engagement, und bin bis heute in tiefer Bewunderung für die Beständigkeit und den Mut, mit dem er über die Jahre hinweg an diesem Tabuthema gearbeitet und anderen Menschen die Augen darüber geöffnet hat."

Prof. Dr. Bernd Senf, Wirtschaftswissenschaftler, School of Economics, Berlin

"Mit unbestechlicher Sachlichkeit hat Helmut Creutz den katastrophischen Charakter unseres Geldsystems aufgewiesen und sich, so belegen die wirtschaftlichen Realitäten, über die Jahre als klüger erwiesen als der main stream der professionellen Wirtschaftswissenschaftler. Helmut Creutz ist ein Aufklärer im besten Sinne – und welche Freude: Sein Denken ist auch noch anschlussfähig an die biblische Wirtschaftsethik.“

Prof. Dr. Thomas Ruster, Theologe u. Humanwissenschaftler, Dortmund

"Helmut Creutz hat die doch weitgehend in Vergessenheit geratenen Erkenntnisse von Silvio Gesell vom Anfang des letzten Jahrhunderts – nämlich, dass eine kleine Minderheit mit Hilfe des Zinses die große Mehrheit der Menschen für sich arbeiten lässt – wieder aufgenommen und sie unermüdlich und mutig weiterentwickelt. Seine Forschungen auf diesem Gebiet ermöglichen uns, die Wirtschaft so einzurichten, dass sie uns nicht mehr beherrscht mit Geldknappheit, Arbeitslosigkeit, sozialer Ungerechtigkeit und Krieg, sondern dass sie uns dazu dient, unser Leben als freie und wohlhabende Bürger in einer sinnvollen Gesellschaftsordnung gut einzurichten.“

Prof. M. arch. (M.I.T.) Hermann Kendel, Architekt, z. Zt. Berlin

"Für mich als Mathematiker waren die Analysen von Helmut Creutz eine Herausforderung – und sie haben mich überzeugt! Ich bewundere ihn, dass er nie die Hoffnung aufgegeben hat, dass sich das Wissen zum Thema Zins und Verschuldung irgendwann einmal durchsetzen wird, und ich hoffe, dass dieses Wissen bald die Fünfprozent-Wissenshürde überschreitet, damit die notwendigen Änderungen passieren können, bevor unser Geldsystem zusammenbricht.“

Prof. Winfried Radtke, Mathematiker, München

"Eigentlich kann ich Helmut Creutz als den wichtigsten Lehrer meines Lebens bezeichnen (…). Ich denke, dass er einen wichtigen Platz in der Geschichte unserer Evolution bekommen sollte.“

Prof. Dr. Margrit Kennedy, Architektin/Baubiologin, Steyerberg

"Herr Creutz hat sich in seinen Publikationen sehr verdient gemacht um die Frage der Zinsbelastung in der Wertschöpfung und der damit verbundenen Umverteilung zwischen Arm und Reich. Seine Vorträge hinterlassen ein merkwürdiges Gefühl der Betroffenheit und eine Ahnung von der Richtigkeit seiner Überlegungen. Auch seine Anmerkungen zur Geldschöpfung und zur Nichtneutralität des Geldes verdienen beachtet zu werden. Er ist ein unermüdlicher Kämpfer in dieser Sache und macht durch seine Ansichten auf ein in der Nationalökonomie kaum beachtetes Problem der Geldverfassung aufmerksam. Dafür gebührt ihm Anerkennung und Auszeichnung.“

Prof. Dr. Raimund Schweighoffer, Wirtschaftswissenschaftler, FH Kempten

"Helmut Creutz versteht es in einzigartiger Weise, die zerstörerischen Systemfehler unseres Geldes anschaulich zu machen, die eine der Hauptursachen für die hohe Arbeitslosigkeit sind. Bewundernswert sind sein unermüdlicher Einsatz und seine Bereitschaft, auf Rückfragen einzugehen.“

Prof. em. Dr. theol. Peter Knauer SJ, Bruxelles/B

"Helmut Creutz hat vor vielen Jahren eine Diskussion angestoßen und mit seinen zahlreichen Beiträgen vorangetrieben, die längst fällig war und aktueller ist denn je. So vernetzt, so global und von so wenigen Personen(kreisen) beeinflusst war die Menschheit noch nie. Mehr Klarheit und mehr Wissen über unser gewohntes Geldsystem ist von überlebensnotwendiger Wichtigkeit, nicht zuletzt um dem Diktat der Finanzmärkte und ihrer ausschließlichen Renditeorientierung eine breite Aufklärung, demokratische Geld-Systeme und alternative Lebensinhalte entgegenzusetzen. In den letzten Jahren konnte ich immer wieder feststellen, wie sehr der Wechsel im Geldparadigma mit dem Namen Helmut Creutz untrennbar verbunden ist.“

Prof. Dr. Ulrich Scheiper, VWL und Statistik, FH Würzburg-Schweinfurt

"Die gewaltigen, versteckten Umverteilungseffekte unseres Geld- und Zinssystems werden von der Finanzwissenschaft übersehen oder verschwiegen. Ich kenne niemanden, der diese Wirkungen so scharfsichtig, überzeugend und gleichzeitig allgemeinverständlich beschrieben und bewiesen hat, wie Helmut Creutz. Er hat damit einen Beitrag zur Ökonomie geleistet, dessen ganze Tragweite noch erkannt werden wird. Wenn ich mir heute die Krisendeutungen der Experten und Gutachter anhöre, dann glaube ich, dass diese alle längst vergessen sein werden, wenn man von Helmut Creutz noch spricht.“

Prof. em. Günther Moewes, Industrialisierung des Bauens, Dortmund

"In seiner umweltbewussten und bescheidenen Art zu leben praktiziert Helmut Creutz einen Stil, den die Mehrheit der Menschen wohl erst finden wird, wenn sie aus den Sucht und Not erzeugenden Zwängen unserer Geldunordnung befreit ist. Mit der Preisverleihung an Helmut Creutz würden Sie im Kampf zwischen den lebenserhaltenden und den zerstörerischen Kräften auf dieser Erde ein bedeutsames und hoffnungsvolles Signal setzen.“

Prof. Dr. Roland Geitmann, Verwaltungsjurist, Kehl

"Seit Jahrzehnten hat Helmut Creutz, wie kaum ein anderer, die herrschende Geldverfassung, insbesondere den eingebauten Zinseszins-Mechanismus, analysiert und kritisiert. Als entscheidenden Webfehler dieses Systems hat er erkannt, dass das Geld sich nicht mehr auf seine klassische Rolle als neutrales Tauschmittel beschränkt, sondern inzwischen zu einem Mittel privater Geldakkumulation degeneriert ist, mit letztlich zerstörerischen Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und das Ökosystem. Durch seine überzeugenden geldtheoretischen Analysen und Vorträge hat er wie kein anderer zur Aufklärung in den Fragen unserer Geldverfassung beigetragen.“

Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Harborth, Wirtschaftwissenschaftler, Mechelen/NL

"Helmut Creutz ist ein außergewöhnlicher Denker, ein gewissenhafter Forscher, ein großartiger Autor. Wenn es gelingt, seine Konzepte in praktische Politik umzusetzen, wird dieser Planet ein besserer Ort für Leben werden. Im Grunde hätte er den regulären Nobelpreis für Ökonomie verdient. Darüber aber wird von Vertretern der aktuellen ökonomischen Ideologie entschieden. Der Alternative Nobelpreises ist frei von ideologischem Ballast. Die Ehrung von Helmut Creutz mit ihm ist überfällig.“

Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol. Wolfgang Berger, M. A. , Karlsruhe

"Ich glaube nicht, dass ich – ohne Helmut Creutz als Vordenker – zu den Erkenntnissen und Einsichten gelangt wäre, die ich heute habe. Wenn Irving Fisher schrieb: ´Ich bin ein bescheidener Schüler des Kaufmanns Gesell`, so gilt für mich erst recht: ´Ich bin ein bescheidener Schüler des Wirtschaftsanalytikers Helmut Creutz`. Auch aus diesem ganz persönlichen Grund unterstütze ich die Kandidatur von Herrn Creutz. Seine Gedanken und Einsichten sollten einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden – und dies lieber heute als morgen. Es dürfte schwierig sein, einen würdigeren Kandidaten zu finden.“

Prof. Dr. Jürgen Kremer, Studiengangsleiter Wirtschaftsmathematik, FH Koblenz

"Helmut Creutz hat mich in meinem Glauben an das Gute im Menschen bestärkt und meiner Hoffnung auf eine bessere Welt eine konkrete Perspektive gegeben. Viele Probleme auf unserem Planeten sind nicht in erster Linie auf die Schlechtigkeit im Menschen zurückzuführen, sondern auf die Wirkmechanismen unseres Geld- und Wirtschaftssystems. Seine Analysen sind unentbehrlicher Grundstein des Wissens, das nötig sein wird, um diese destruktiven systemischen Wirkmechanismen in lebensfördernde zu verwandeln. Ich bin ihm für seine unermüdliche Arbeit zutiefst dankbar.“

Beate Bockting, M. A., Redakteurin Fairconomy, Münster

"Ausgehend von statistischen Zahlen hat Helmut Creutz immer wieder deutlich gemacht, wie sehr ökonomische, soziale und ökologische Probleme ursächlich mit dem Geldwesen zusammenhängen und wie sehr sich diese, ohne Behebung der Strukturfehler, zukünftig noch verschärfen müssen. Besonders wichtig war dabei für mich, dass Helmut Creutz auch einmal gesondert dargestellt hat, wie wichtig ein gerechter geordnetes Geldwesen zur Erreichung des Weltfriedens sein würde. Erfreulicherweise nimmt sowohl das außerakademische als auch das akademische Interesse an den Arbeiten von Helmut Creutz in der jüngeren Vergangenheit zu.“

Dipl.-Ökonom Werner Onken, Redakteur der Zeitschrift für Sozialökonomie, Varel

"Die mittlerweile augenscheinlichen und unbestreitbaren und im Wortsinne katastrophalen Folgen der Klimaveränderung und der Erderwärmung zeigen uns dramatisch, dass ein Nachdenken über die Grenzen des ökonomischen Wachstums dringlicher ist als je zuvor. Aber bereits J. M. Keynes wusste, dass eine sog. stationäre, also eine nicht mehr wachsende Ökonomie ein ebenfalls nicht mehr wachsendes Geldsystem notwendig voraussetzt. Das unschätzbare Verdienst von Helmut Creutz besteht nun darin, aufzuzeigen, dass dieser Tatbestand eine Lösung der ´Geldfrage` unabwendbar macht.“

Thomas Betz, Wirtschaftswissenschaftler und Vorstandsmitglied der SG, Berlin

"Als langjähriger und hauptamtlich aktiver Gewerkschafter in Deutschlands und Europas größer Industriegewerkschaft, unterstütze ich nachdrücklich die Nominierung von Helmut Creutz für den Right Livelihood Award! Seit vielen Jahren hat er mit seinen akribischen Analysen und Beiträgen zur Aufhellung der Zusammenhänge zwischen den Wirkungen unseres heutigen Geldsystems mit den von diesem ausgelösten gravierenden Verwerfungen in Wirtschaften und Gesellschaften beigetragen. Eine solche Ehrung würde eine erhebliche Hilfe sein, diesen Schleier von Täuschungen und Selbsttäuschungen aufzuheben.“

Udo Blum, Dipl.-Ing, Berliner Innovationskreis "Alternativen“, Frankfurt

"Helmut Creutz ist ein bedeutender Geldtheoretiker. Mit wissenschaftlicher Klarheit und didaktischer Einfachheit identifiziert er die monetären Ursachen der ungerechten und geradezu explodierenden Ungleichgewichte zwischen Norden und Süden und auch im Innern der Industriestaaten, einschließlich der erschreckend wachsenden Armut und Arbeitslosigkeit. Einer tiefen Humanität entspringend, sind seine Vorschläge gezwungenermaßen die Eckpfeiler einer problemlösenden Ordnungspolitik für die industrialisierte Welt, aber noch ausgeprägter für die Entwicklungsländer.“

Dr. Walter Meier-Solfrian, Mathematiker und Unternehmensberater, Zürich / CH

"Es muss immer wieder Menschen geben, die unbeirrt gegen angeblich unabänderliche Tatsachen argumentieren, damit sich die Gesellschaft voranbewegt. Helmut Creutz streitet seit vielen Jahren gegen das angebliche Naturgesetz unseres Zinssystems und hat durch die Klarheit und Überzeugungskraft seiner Argumente viele Menschen nicht nur zur Erkenntnis gebracht, dass grundsätzliche Änderungen möglich sind, sondern auch dass es notwendig ist, sich dafür zu engagieren.“

Dr. Werner Peters, Buchautor, Demokratie-Aktivist, Hotelier, Köln

"Helmut Creutz und ich haben eines gemeinsam, nämlich etwas zu ändern, was nur schwer zu verändern ist: Wir wollen von einer machtvollen Minderheit der Gesellschaft einen Machtverzicht, der zweifellos kommen wird, wenn Vermögen nicht mehr bedeutet, dass man alles damit anstellen kann. Und dieser Punkt muss erreicht werden, wenn die Welt noch eine Zukunft haben soll."

Carl Amery †, Schriftsteller und Buchautor, München